Wechseljahre
Eine neue Lebensphase im Wandel
Die Wechseljahre (Klimakterium) gehören zu den natürlichen Lebensphasen jeder Frau. Sie markieren den Übergang von der fruchtbaren Zeit in eine neue hormonelle Balance – und sind dabei so individuell wie die Frauen selbst. Während manche Frauen diese Phase kaum bemerken, erleben andere sie als tiefgreifenden körperlichen und seelischen Umbruch.
Der Beginn: Ein schleichender Wandel
Bereits ab dem 35. Lebensjahr beginnt sich der weibliche Hormonhaushalt langsam zu verändern. Zunächst geschieht das oft unbemerkt – ohne auffällige Symptome. In dieser sogenannten prämenopausalen Phase kommt es bei manchen Frauen bereits zu einer leichten Gelbkörperschwäche, was sich in Stimmungsschwankungen, Brustspannen oder Zyklusunregelmäßigkeiten äußern kann.
Auch eine Zunahme an Zyklen ohne Eisprung ist typisch. Diese sogenannten anovulatorischen Zyklen können die Bildung von funktionellen Zysten an den Eierstöcken begünstigen. Das ist meist harmlos und kein Grund zur Sorge.
Die Hormonverschiebung – Östrogen gewinnt (zunächst)
In der frühen Phase der Wechseljahre nimmt die Produktion von Progesteron (dem sogenannten "Gelbkörperhormon") stärker ab als die des Östrogens. Dieses Ungleichgewicht kann zu Symptomen wie:
- Starken Regelblutungen
- Myombildung
- Spannungsgefühlen in der Brust
- Reizbarkeit oder innerer Unruhe
führen. Erst in der späteren Phase, der sogenannten Perimenopause, beginnen auch die Östrogenspiegel deutlich zu sinken – das bringt den Körper erneut in ein hormonelles Ungleichgewicht.
Typische Beschwerden in den Wechseljahren
Je nach Frau und Lebenssituation sind die Symptome sehr verschieden. Typische Begleiterscheinungen der Wechseljahre können sein:
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
- Schlafstörungen
- Veränderungen der Libido
- Müdigkeit und Konzentrationsstörungen
- Trockenheit der Schleimhäute (z. B. Scheidentrockenheit)
- Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen
- Gewichtszunahme und veränderte Körperzusammensetzung
- Knochenabbau (Osteoporose-Risiko)
Die Psyche im Wandel
Neben körperlichen Symptomen durchlebt auch die Seele eine Art Neuordnung. Viele Frauen berichten von einem Gefühl des Abschieds – von der Jugend, von der Gebärfähigkeit, aber auch von alten Rollenbildern. Gleichzeitig kann diese Zeit eine große Chance für Neuausrichtung, Selbstfürsorge und persönliche Entfaltung sein.
Menopause und Postmenopause
Die Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Regelblutung, der in Mitteleuropa meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr eintritt. Erst wenn danach ein Jahr keine Blutung mehr aufgetreten ist, spricht man rückblickend von der Menopause. Die Zeit danach, die sogenannte Postmenopause, ist geprägt vom Abfall der Östrogene. Nun sinkt das Risiko für starke Blutungen, dafür steigen jedoch Beschwerden wie:
- Osteoporose
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Veränderungen im Bindegewebe und der Haut
Was hilft?
Viele Frauen erleben diese Phase als Herausforderung – aber auch als Neubeginn. Je nach Ausprägung der Beschwerden können unterschiedliche Maßnahmen helfen:
- Pflanzliche Mittel, z. B. mit Mönchspfeffer, Traubensilberkerze, Rotklee oder Johanniskraut
- Bachblütentherapie zur Unterstützung des seelischen Gleichgewichts
- Homöopathische Mittel oder bioidentische Hormone
- Hormontherapie (HRT) – nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung
- Bewegung, gesunde Ernährung, bewusster Stressabbau
- Austausch in Gruppen oder Beratungsgesprächen